Am Hünengrab

Grünbemooste Steine
im Eichenrauschen stehn,
in Silbermondes Scheine,
darüber Winde gehn.
Schon seit Altvätertagen
ruhen die Ahnen dort,
verträumte Schatten jagen
über dem heimlichen Ort.

Nebel umwallen
den grauen Gräberstein.
Eulenrufe hallen
im blassen Irrlichtschein.
Es säuselt eine Weise
durch den stillen Hain,
als tanzten Elfen leise
zwischen Eichen und Stein.

Die mächt’gen Bäume neigen
ihr tiefes Grün herab.
Leicht beschwingt im Reigen
beschatten Sie das Grab.
Es verschmelzen Zeiten,
Ewigkeit verrinnt,
alte Sagen schreiten,
Märchen erwachet sind.

Zauberhafte Wesen
wallen dort mild und sacht.
Wie Schleier sie umweben
die sternenklare Nacht.
Ruhe über Steinen,
grünbemoost und alt,
und viel Eichen weinen
im taudurchtränkten Wald.

© Swantje Swanhwit

Link zur Hörprobe: Am Hünengrab Hörprobe