Ungleich
Zwei Gesichter hat die Welt,
zwei Bauern haben‘s Feld bestellt.
Der Erste steht früh auf dem Acker,
sein Fleiß wirkt bis in späte Nacht,
der andre schläft bis hin zum Mittag
hat fix sich bald vom Feld gemacht.
Der Fleißge kommt gut durch den Winter,
die Speicher sind voll Frucht und Korn,
da steht der Faule vor dem Tore
und flucht dem Fleißgen voller Zorn.
Du hast mir wohl mein Glück geraubt,
dein Reichtum ist heut meine Not.
Dein fetter Bauch ist eine Schand,
du raubst mir noch mein letztes Brot.
Der Fleißge hat ein gutes Herz
und läßt den Faulen freundlich ein,
er fühlet mit des Fremden Schmerz,
er soll des Hauses Gast drum sein.
Der Faule aber stolz beim Mahl
meint nun, das sei sein gutes Recht.
Er frißt und fordert ohne Wahl,
als sei der Fleißige sein Knecht.
Zunehmens wird der Speicher leer.
Der Faule nimmt ohne zu geben,
Der Fleißge hat kein Essen mehr.
Wovon soll‘n seine Kinder leben?
So kommt die Not. Der Faule geht
dorthin wo hoch das Korn noch steht.
Dort fordert er nun Gast zu sein,
und wieder läßt man ihn herein.
Das Gute wird das Schlechte nähren,
wenn es nicht lernt, sich klug zu wehren.
© Swantje Swanhwit (2016)
zwei Bauern haben‘s Feld bestellt.
Der Erste steht früh auf dem Acker,
sein Fleiß wirkt bis in späte Nacht,
der andre schläft bis hin zum Mittag
hat fix sich bald vom Feld gemacht.
Der Fleißge kommt gut durch den Winter,
die Speicher sind voll Frucht und Korn,
da steht der Faule vor dem Tore
und flucht dem Fleißgen voller Zorn.
Du hast mir wohl mein Glück geraubt,
dein Reichtum ist heut meine Not.
Dein fetter Bauch ist eine Schand,
du raubst mir noch mein letztes Brot.
Der Fleißge hat ein gutes Herz
und läßt den Faulen freundlich ein,
er fühlet mit des Fremden Schmerz,
er soll des Hauses Gast drum sein.
Der Faule aber stolz beim Mahl
meint nun, das sei sein gutes Recht.
Er frißt und fordert ohne Wahl,
als sei der Fleißige sein Knecht.
Zunehmens wird der Speicher leer.
Der Faule nimmt ohne zu geben,
Der Fleißge hat kein Essen mehr.
Wovon soll‘n seine Kinder leben?
So kommt die Not. Der Faule geht
dorthin wo hoch das Korn noch steht.
Dort fordert er nun Gast zu sein,
und wieder läßt man ihn herein.
Das Gute wird das Schlechte nähren,
wenn es nicht lernt, sich klug zu wehren.
© Swantje Swanhwit (2016)