In der Heide
Nach Honig schmeckt der Sommerwind
und singt mit Immenstimmen.
Noch ist der Mittag süß und lind,
Altweiber Silber spinnen.
Die Geest prangt stolz im Festgewand,
um Aug' und Herz zu werben.
Im Purpurschmuck erstrahlt das Land
und prahlt noch vor dem Sterben.
Im Mondlicht, Nebelweibertanz
spielt um Wachholderschatten.
Er webet kühl den Totenkranz
über den Heidematten.
Bald greift der Frost mit starker Hand
nach leergetrunken Blüten,
und Reif bedeckt das braune Land,
die Schätze zu behüten.
In duftend süßem Purpurrot
begrüßt die Heid die Nacht.
So feiert sie noch vor dem Tod
des Lebens trunkne Pracht.
© Swantje Swanhwit, 2015